Schornstein und Rohre müssen immer von professionellen Schornsteinfegern gereinigt werden. ©

Schornstein-Arten, Reinigung und Instandhaltung – alles rund um den Kamin

Die Schornsteinreinigung wird immer von Fachleuten vorgenommen. Dennoch können Sie als Laie mit gewissen Maßnahmen zur Instandhaltung beitragen. So heizen Sie ressourcensparend mit mehr Wärmeleistung.

Schornstein fegen und instand halten

Kurz vor und nach der Heizsaison sollte man einen Kamin fegen (lassen), zumindest zwei Mal im Jahr – so besagt es die Faustregel. Je nach Art und Nutzung des Schornsteins ist es aber gesetzlich anders geregelt. Ein bis vier Mal im Jahr kann eine Reinigung der Kaminanlage konkret gefordert sein. Diese gesetzlichen Ansprüche sollte man ernst nehmen. 

‌Schornsteinfegen dient dem Umweltschutz sowie der Betriebssicherheit. Vor allem Letzteres ist der Grund dafür, dass die regelmäßige Schornsteinreinigung Pflicht ist, wenn Hausbesitzer feste Brennstoffe verfeuern. Denn dabei entsteht Ruß, der im Abgasweg verbleibt und bei Funkenflug zu einem Kaminbrand führen kann. Aber auch der Schutz der Gesundheit ist ein Grund, weswegen Fachkräfte in regelmäßigen Abständen den Schornstein reinigen. Ohne das Kehren können Ruß, Schmutz oder Vogelnester den Querschnitt des Abgaszugs so stark verengen, dass die Rauchgase nicht mehr richtig abziehen. Sie dringen unter Umständen in den Wohnbereich ein und stellen dort eine Gefahr für Leib und Leben dar. Verzichten Sie also keinesfalls auf die gesetzliche Schornsteinpflege! 

‌Abgesehen davon, kann aber auch jeder Laie dazu beitragen, den Kamin instand zu halten. So beispielsweise mit dem richtigen Heizverhalten sowie mit täglichen bis wöchentlichen kleineren Reinigungsmaßnahmen. Dies hält auch langfristig die Kosten für die Arbeiten des Schornsteinfegers und Reparaturkosten gering. 

‌Unter anderem helfen folgende Maßnahmen dabei, Ihren Kamin intakt zu halten:
  • Richtiges Brennmaterial: Heizen Sie stets nur das für Ihren Brennofen vorgesehene Heizmaterial (Pellets bei Pelletofen, Holz bei Holzofen usw.). Bei Holz muss, unabhängig von der genauen Art, dringend darauf geachtet werden, dass dieses trocken ist und möglichst kein Harz enthält. Dies ist wichtig, um die Rauch- und Abgasbildung gering zu halten. Achten Sie zudem darauf, dass sich Anzünd- und Brennholz oft voneinander unterscheiden. Zudem ist es strengstens verboten, Kunststoffe wie Plastikverpackungen, Gegenstände oder andere ungeeignete Materialien im Kamin zu verbrennen. Aufgrund giftiger Chemikalien sollte übrigens auch auf Altkarton und Zeitungspapier verzichtet werden.  
  • Brennmaterial richtig lagern: Neben einer ausreichenden Qualität des Brennmaterials (Holzabfälle sollten vermieden werden) spielt auch die Lagerung eine große Rolle. Die richtige Lagerung in einem dafür vorgesehenen Schrank oder Behältnis verhindert Feuchtigkeits- und Schimmelbildung im Material. Das sorgt wiederum dafür, dass beim Verbrennen möglichst wenig Rauch und Ruß entstehen. Für eine gute Wärmeleistung und geringe Abgase darf Brennholz nicht mehr als 20 % Restfeuchte enthalten. Die Holzscheite sollten so groß sein, dass Sie mit Ihren Daumen und Zeigefingern ein Dreieck bilden und herumgreifen können. 
  • Richtig anzünden: Bei der richtigen Methode zum Kaminanzünden scheiden sich bekanntlich die Geister. Holzöfen kann man „von oben“ oder „von unten“ anzünden. Also entweder liegt das Anzündholz auf dem Brennholz oder umgekehrt. Der ersten Methode wird nachgesagt, weniger Rauch zu verursachen und weniger Material zu brauchen. Wichtig ist aber, dass Sie die für Sie schnellste und einfachste Methode finden. Auch Hilfsmittel wie etwaige Anzündhilfen sind dabei erlaubt. Grundsätzlich muss darauf geachtet werden, dass das Brennmaterial genügend Abstand zur Kaminscheibe hat und nahe am Abzug ist.  
  • Richtige Luftzufuhr: Stellen Sie sicher, dass die Luftzufuhr angemessen geöffnet ist. Besonders häufig ist die Sekundarluftzufuhr nicht richtig eingestellt. Eine gute Sauerstoffzufuhr ist für eine optimale Verbrennung unerlässlich. Zieht der Kamin nicht richtig, entsteht schneller Ruß und die Verbrennung erfolgt nicht ausreichend. 
  • Kaminofen reinigen: Um den Schornstein sauber zu halten, sollte der Kaminofen regelmäßig von Ihnen sauber gehalten werden. Die Brennkammer sollten Sie täglich bzw. nach jeder Verwendung mit einem geeigneten Sauger oder einem Kehrer von Asche befreien. Der Aschekasten muss ein bis zwei Mal pro Woche entleert werden. Zu viel Asche beeinträchtigt die Leistung des Abzugs sowie den Schließmechanismus. Die Ofenrohre reinigt man über die Reinigungsöffnung im Rauchrohrknie. Mit einer Reinigungsbürste oder einem Handfeger lassen sich die Verschmutzungen im Rohr entfernen. Für die Außenreinigung genügt ein feuchtes Tuch oder ein Staubwischer. 
  • Oberfläche reinigen: Die Oberfläche des Kamins ist mit einer wärmebeständigen Farbe, die eine Temperaturbeständigkeit von bis zu über 600 Grad hat, lackiert. Die Farbe hält am längsten, wenn Sie den Kamin regelmäßig mit dem kleinen Bürstenkopf des Staubsaugers absaugen oder mit einem trockenen, weichen Tuch abstauben. Benutzen Sie zur Reinigung keinen Alkohol oder andere Lösungsmittel, da diese die Farbe lösen können. 
  • Ofenscheibe reinigen: Auch die Ofenscheibe sollten Sie sauber halten. Finden Sie eine regelmäßig stark verrußte Scheibe vor, kann das auf falsches Heizverhalten (z.B. zu feuchtes Holz) oder defekte im Kamin hindeuten. Die Scheibe reinigen Sie am besten mit dafür vorgesehenen Reinigungsmitteln, bei leichten Verschmutzungen reicht oftmals ein feuchtes Tuch. Achten Sie vor jeder Reinigung im Brennkammer-Bereich darauf, dass der Ofen vollständig abgekühlt ist und nichts mehr glüht!  
  • Hinweis:
    Viele Kaminöfen verfügen über selbstreinigende Scheiben. Diese sind auf der Außenseite speziell beschichtet und sorgen dafür, dass die Innenseite der Tür eine hohe Temperatur erreicht und dadurch eine saubere Verbrennung stattfindet. Es entsteht weniger Ruß. Deswegen müssen diese Scheiben seltener gereinigt werden als herkömmliche Kaminscheiben.

    Gesetzliche Vorschriften zum Schornstein

    Sind Sie in Besitz eines Schornsteins oder wollen Sie einen errichten, gibt es einige Gesetze und Vorschriften, die Sie in Deutschland beachten müssen:

    Schornsteinreinigung

    Von Hausbesitzer:innen eigenständig vorgenommene Wartungs- und Reinigungsarbeiten am Schornstein sind rechtlich nicht zulässig. Denn das „Gesetz über das Berufsrecht und die Versorgung im Schornsteinfegerhandwerk“ (Schornsteinfeger-Handwerksgesetz oder SchfHwG) verlangt die Beauftragung ausgebildeter Schornsteinfeger:innen. Diese beurteilen bei jedem Besuch auch den Zustand der Anlage, um ein hohes Maß an Sicherheit zu gewährleisten. 

    ‌Erforderlich ist die Reinigung der Abgaswege vor allem bei dem Einsatz von Festbrennstoffen wie Kohle, Scheitholz oder Pellets, da diese am meisten Ruß produzieren. Wer stattdessen mit Erdgas, Flüssiggas oder leichtem Heizöl heizt, kann auf die regelmäßige Kehrung verzichten. Grund dafür sind besonders effiziente und saubere Verbrennungsprozesse, die den Abgaszug nur geringfügig verschmutzen. 

    ‌Wie oft die professionelle Schornsteinreinigung im Jahr vorgeschrieben ist, hängt von Anlage und Nutzung des Kamins ab:
  • ganzjährig regelmäßig benutzte Feuerstätte: 4-mal pro Jahr 
  • regelmäßig in der Heizperiode benutzte Feuerstätte: 3-mal pro Jahr 
  • Feuerstätte für Holzpellets: 2-mal pro Jahr 
  • Blockheizkraftwerk für Festbrennstoffe: 2-mal pro Jahr 
  • Festbrennstoffkessel für die Zentralheizung: 2-mal pro Jahr 
  • mehr als gelegentlich, aber nicht regelmäßig genutzte Feuerstätte: 2-mal pro Jahr 
  • gelegentlich genutzte Feuerstätte: 1-mal pro Jahr 
  • Feuerstättenschau

    Die Feuerstättenschau ist eine gesetzlich vorgeschriebene Begutachtung von Feuerstätten (Kamin, Kachelofen, Heizung etc.). Sie findet zweimal innerhalb von sieben Jahren statt. Während der Feuerstättenschau besichtigt der bevollmächtigte Bezirksschornsteinfeger/die bevollmächtigte Bezirksschornsteinfegerin sämtliche Feuerungsanlagen eines Gebäudes und überprüft ihre Betriebs- und Brandsicherheit. Im Anschluss setzt der/die Zuständige in einem schriftlichen Bescheid („Feuerstättenbescheid“) fest, welche gesetzlich vorgeschriebenen Schornsteinfegerarbeiten in welchem Zeitraum durchzuführen sind. 

    ‌Unabhängig von der Feuerstättenschau kann es dazu kommen, dass ein Feuerstättenbescheid erstellt bzw. geändert werden muss, zum Beispiel:
  • nach einer baulichen Änderung  
  • wenn sich die Kehr- und Überprüfungsintervalle ändern 
  • wenn noch kein Feuerstättenbescheid erstellt wurde  
  • Hinweis:
    Die Erstellung ist teilweise auch auf Basis der Kehrbuchdaten möglich. Im Falle einer Änderung wird zunächst ein Änderungsbescheid erstellt.
    Die Schornsteinkehrung und Feuerstättenschau sind übrigens von der professionellen Dachkontrolle sowie von der Dachreinigung abzugrenzen.

    Gesetze für den Bau von Schornsteinen (Verordnung seit 2022)

    Für alle Feuerungsanlagen in Privathaushalten gelten Emissionsgrenzwerte, die einzuhalten sind. Sie sind in der ersten Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (1. BImSchV) festgelegt. Die Vorschriften für den Schornstein 2022 finden sich in der geänderten Verordnung über kleine und mittlere Feuerungsanlagen (1 BImSchV) und betreffen vor allem die Höhe und die Position des Schornsteins. Das ist aus verschiedenen Gründen wichtig. 

    ‌Beim Verbrennen von festen Brennstoffen wie Holz oder Kohle entstehen gesundheitsschädigende Schadstoffe wie beispielsweise Feinstaub. Als besonders problematisch schätzt das Umweltministerium das Heizen mit Kamin- oder Kachelöfen in Wohngebieten mit einer engen Bebauung ein. Unter diesen Bedingungen ziehen die durch den Schornstein abgeführten Abgase häufig nicht über das Nachbarhaus hinweg. Laut Behörde sowie den Schornsteinfeger:innen hat die Zahl der Nachbarschaftsbeschwerden wegen Belästigung durch den Rauch oder Geruch eines Kamins oder Ofens in den vergangenen Jahren zugenommen. Bei der Rauchentwicklung spielen neben der Höhe des Schornsteins zwar auch andere Faktoren eine Rolle, wie beispielsweise das verwendete Brennmaterial oder beim Holz die korrekte Lagerung und Anwendung. Laut Vorsitz des Umweltministeriums stellt die Höhe des Schornsteins eine leicht beeinflussbare Größe dar, die sich gut kontrollieren lässt. Die strengeren Vorschriften für Schornsteine seit 2022 sollen Abhilfe schaffen und zu einer besseren Luftqualität beitragen. 

    ‌Die wesentliche Änderung besteht darin, dass Sie künftig Ihren Schornstein so hoch bauen müssen, dass der Rauch natürlicherweise über das Nachbargebäude hinwegzieht. Der Schornstein muss den Dachfirst (höchster Punkt des Daches) um mindestens 40 cm überragen. 

    ‌Ebenfalls zu beachten ist, dass die Austrittsöffnung des Schornsteins künftig in der Nähe zum First angeordnet werden muss. Für außengeführte Schornsteine eignen sich Edelstahlschornsteine gut, die Sie für alle zugelassenen Feuerstätten nutzen können und die Ihnen eine flexible Installation ermöglichen.
    Hinweis:
    Bei vor 2022 genehmigten Bauanträgen darf noch nach dem alten Recht gebaut werden. Auch wenn Sie eine bestehende Feuerungsanlage durch einen modernen Kamin- oder Kachelofen ersetzen, müssen Sie die neue Regelung nicht berücksichtigen. Diese gilt nur für den Neubau oder wenn Sie in einem bestehenden Gebäude nachträglich einen neuen Kamin- oder Kachelofen einbauen möchten.
    Die neue Verordnung gestaltet sich in der Umsetzung vor allem dann kompliziert, wenn Sie nachträglich einen Kamin- oder Kachelofen im Bestand einbauen möchten. Denn häufig erweist es sich als schwierig, den Schornstein in der Nähe des Firsts herauszuführen und sich bei der Montage an die neuen Vorgaben zu halten. Für diese Sonderfälle gibt es die sogenannte VDI-Richtlinie 3781. Diese berücksichtigt nicht nur das eigene Haus, sondern auch die Hanglage, oder wenn das Gebäude des Nachbarn höher ist. In diesen Fällen berechnen Fachhandwerker:innen – beispielsweise Schornsteinfeger:innen oder Ofenbauer:innen – die Höhe des Schornsteins individuell. Dabei wird unter anderem die Position der umliegenden Gebäude berücksichtigt und inwieweit diese im Einzugsbereich des Schornsteins liegen. Als Faustregel gilt: Der Schornstein sollte sich immer näher am First als an der Traufe bzw. der Dachrinne befinden. Je größer der Abstand des Schornsteins zum First, desto höher muss der Schornstein sein. 

    ‌Firstferne Ableitungen sind nur in Sonderfällen durch die VDI-Richtlinie erlaubt. Solche Anlagen gestalten sich meist jedoch kompliziert und teuer. Wenn der Schornstein höher als drei Meter oberhalb der Dachfläche sein muss, wird es sehr teuer und damit unwirtschaftlich. Hohe Schornsteine müssen statische Anforderungen erfüllen und zum Beispiel mit Abspannungen gesichert werden. 

    ‌Egal, ob Sie sich beim Neubau für einen Kamin entscheiden, den Sie nur ab und zu nutzen möchten, oder für eine Pelletheizung, mit der Sie Ihr ganzes Haus mit Heizwärme und Warmwasser versorgen – wenn Sie den Einbau einer Holzheizung planen, sind Sie verpflichtet, sich an die neuen Vorschriften für den Schornstein 2022 zu halten. Sie sollten also frühzeitig die zuständigen Schornsteinfeger:innen und Heizungs- oder Ofenbauer:innen einbeziehen.
    Hinweis:
    Wenn Sie eine moderne Feuerungsanlage einbauen, können Sie sicher sein, dass diese über eine optimierte Verbrennungstechnik verfügt, die einen geringeren Ausstoß von Feinstaub garantiert. Zwar erzeugen Kachel- und Kaminöfen immer Emissionen – das lässt sich nicht verhindern. Doch alle Geräte, die nach 2010 auf den Markt gekommen sind, erfüllen die strengen Grenzwerte für Emissionen, die bei der ersten Novelle der Verordnung eingeführt wurden.

    Schornstein: Funktion und Arten bei Wohnhäusern

    Wie funktioniert eigentlich ein Schornstein? Die vorrangige Aufgabe eines Schornsteins ist es, Ab- und Rauchgase, die bei der Verbrennung entstehen, über das Dach ins Freie abzuführen. Je nach Bauweise von Schornstein und Feuerungsanlage wird der zur Verbrennung notwendige Sauerstoff der Raumluft entzogen oder über einen Frischluftzug im Schornstein zugeführt. 

    ‌Die typische Bauform eines Schornsteins ist bekanntlich ein vertikaler Schacht, der über das Dach hinausragt. Diese spezifische Form ist funktional bestimmt. Sie basiert auf dem sogenannten Kamineffekt und lässt sich am Wirkungsprinzip eines Hauskamins mit offener Feuerstelle entsprechend erläutern. Wird ein Feuer in einem Kamin entzündet, erwärmt sich die Luft im darüberliegenden Schornsteinzug. Die warme Luft weist eine geringere Dichte auf als die Außenluft am oberen Ende des Schornsteins. Dieser Dichteunterschied führt wiederum zum Aufsteigen der erwärmten Luft. Am unteren Ende des Kamins entsteht hierdurch ein Unterdruck, wodurch kalte Luft nachströmt. Dieses Nachströmen sorgt für eine kontinuierliche Versorgung des Feuers mit Sauerstoff. Gleichzeitig wird durch diesen Vorgang verhindert, dass Rauchgase in die Wohnräume gelangen. Die Abmessungen und die Beschaffenheit des Schornsteins müssen allerdings genau auf die auftretende Hitze und die entstehende Rauchgasmenge abgestimmt sein, damit der Kamin einwandfrei funktioniert.

    Schornsteinarten

    Bei einer Verbrennungsanlage müssen Brennstoff, Feuerung und Schornstein präzise aufeinander abgestimmt sein, damit dieser Ablauf einwandfrei funktionieren kann. Welches Material zur Errichtung des Schornsteins infrage kommt, ist ebenfalls abhängig vom verwendeten Brennstoff, aber auch von der Hitzeentwicklung. Die Konstruktionsart des Schornsteins wiederum ist unter anderem davon beeinflusst, ob das Heizgerät oder der Ofen raumluftabhängig oder raumluftunabhängig funktioniert (je nachdem, ob die Verbrennungsluft durch den Schornstein oder den Innenraum zugeführt wird). 

    ‌Nach der Konstruktionsart werden Schornsteine in folgende Typen unterschieden:
  • Einschalige Schornsteine sind vertikale Schächte, die im mauerwerksgerechten Verband gemauert oder aus mineralischen Formsteinen hergestellt werden. 
  • Zweischalige Schornsteine bestehen aus einer mineralischen Außenhülle, die für die Standsicherheit sorgt, und einem Innenrohr, in dem das Abgas abgeführt wird. 
  • Dreischalige Schornsteine bestehen ebenfalls aus einer mineralischen Außenhülle und einem Innenrohr. Hier ist das Innenrohr allerdings mit einer Dämmung versehen. 
  • Nach Material und Verwendungsart lassen sich unter anderem diese Schornsteinarten unterscheiden:
  • Gemauerter Schornstein: Die rustikale Ausführung des Schornsteinbaus ist der gemauerte Schornstein aus Ziegeln. Diesen findet man vor allem beim Altbau vor. Dieser Schornstein wird aus Ziegelsteinen und Mörtel gefertigt. Auffällig bei diesem Schornstein ist, dass der Förderdruck aufgrund der unebenen Mauerung im Vergleich zu modernen Schornstein-Systemen mit glatten Flächen deutlich geringer ist. Weiterhin weist der gemauerte Schornstein, im Vergleich zu anderen Arten, eine nicht so gute Wärmedämmung auf. Gleichzeitig besitzt er aber eine höhere Speichermasse. Ist er einmal aufgeheizt, dann läuft er einwandfrei. Ein großes Problem bei den alten gemauerten Schornsteinen ist aber, dass sie häufig mit der Zeit vom Problem der Durchfeuchtung und der Schornsteinversottung betroffen sind. Wer einen alten Schornstein sanieren möchte, nutzt hierfür oftmals einen einschaligen Edelstahlschornstein. 
  • Edelstahlschornstein: Hierbei unterscheidet man zwei Arten, einschalige und doppelschalige Edelstahlschornsteine. Der Unterschied zwischen beiden besteht darin, dass der doppelwandige Edelstahlschornstein gedämmt ist und demnach anders eingesetzt wird. Der einwandige Edelstahlschornstein wird zur Schornsteinsanierung genutzt und einfach in den bereits vorhandenen Schornstein eingesetzt. Der doppelwandige Edelstahlschornstein-Bausatz ist eine kostengünstige und gleichzeitig qualitativ hochwertige Option. Die doppelschaligen Edelstahlschornsteine sind für fast alle Feuerstätten zugelassen und bestehen aus einem doppelten Rohr mit dazwischenliegender Dämmung. Somit kommt der Schornstein schnell auf Temperatur, wobei Edelstahl insgesamt sehr witterungsbeständig, korrosionsunempfindlich und resistent gegen Versottung ist. So kann man Kamin- bzw. Pelletofen insgesamt effizienter und umweltschonender betreiben, als es mit einem gemauerten Schornstein möglich ist. Die Edelstahlschornsteinmontage kann sowohl innen als auch außen an der Hauswand realisiert werden. Nur wenn ein Schornstein über eine ausreichende Materialstärke verfügt, ist dieser auch strapazierfähig, weswegen auf entsprechende Qualität des Produktes geachtet werden soll. Die Materialstärke sollte etwa 0,6 mm nicht unterschreiten. 
  • LAS-Schornstein: Der Luft-Abgas-Schornstein ist eine Schornsteinkonstruktion, bei der im Mantel zwei Rohrleitungen zum Einsatz kommen. Eine der Rohrleitungen übernimmt den Abtransport der Verbrennungsgase. Gleich neben dem Rohr für den Abtransport der Gase befindet sich ein Rohr für die Frischluftzufuhr des Kaminofens. Diese Bauweise von Schornsteinen gilt als modern und entspricht dem aktuellen Stand der Technik. Der Vorteil dieser Konstruktion ist, dass die zugeführte Luft bereits durch die heißen Abgase vorgewärmt wird und dadurch die Effizienz der Verbrennung steigert. Außerdem ist ein LAS-Schornstein dann von Vorteil, wenn Sie einen raumluftunabhängigen Kaminofen betreiben, jedoch auf eine umständliche Montagekonstruktion verzichten wollen.  
  • Fertigteilschornstein: Der Fertigteilschornstein aus vorgefertigten Elementen besteht aus einer harten Außenschale, die gleichzeitig als Dämmung dient, und einem innenliegenden Rohr. Diese Variante kann für fast alle Brennstoffe genutzt werden. Meistens werden Fertigteilschornsteine direkt ins Haus eingebaut und dort fest verankert. Sie zeichnen sich durch eine leichte Montage, hohe Zuverlässigkeit und einen recht hohen Förderdruck aus. Besonders häufig kommen sie bei Neubauprojekten zum Einsatz. Der Vorteil dieser modernen Schornsteinanlage liegt darin, dass sie in fertigen Teilen geliefert wird und damit einen geringen Aufwand bei der Installation fordert.  
  • Leichtbauschornstein: Ein Leichtbauschornstein ist ein sehr modernes Schornsteinsystem und zeichnet sich durch sein besonders geringes Eigengewicht aus. Aus diesem Grund lässt sich dieser Schornstein komfortabel und einfach errichten. Innen befindet sich ein Edelstahlrohr, welches mit einer Verkleidung aus Calciumsilikat-Wärmedämmplatten versehen ist. Die Platten wirken gleichzeitig als Dämmung und als Brandschutz. Mit diesen Eigenschaften kommt ein Leichtbauschornstein besonders gerne dann zum Einsatz, wenn ein Schornstein nachgerüstet wird. Es ist möglich, dass die Statik eines Hauses kein hohes Gewicht zulässt – genau dafür sind Leichtbauschornsteine ideal.  
  • Hinweis:
    Auch wenn Sie erstmal keinen Kamin- oder Kachelofen vorgesehen haben, kann es sinnvoll sein, einen Schornstein in Firstnähe miteinzuplanen. Dann können Sie später bei Bedarf ohne großen Aufwand noch nachrüsten.

    Professionelle Anlaufstellen: Wer fegt und wer montiert Schornsteine?

    Es sei an dieser Stelle nochmals ausdrücklich erwähnt, dass eigenständiges Schornsteinfegen durch Laien nicht zulässig ist. Diese Arbeit erledigen die Schornsteinfeger:innen Ihres Vertrauens. Wie oft das Kehren des Schornsteins im Jahr verpflichtend ist, legen die zuständigen Bezirksschornsteinfeger:innen fest. Ist der Bau eines neuen Schornsteins in Planung oder wollen Sie einen neuen Kamin einbauen, ist die erste Anlaufstelle ein Ofen- oder Luftheizungsbauerbetrieb. Diese stehen im engen Kontakt mit den Bezirksschornsteinfeger:innen und sind daher die richtige Adresse für dieses Anliegen. Über das Suchportal können Sie einen passenden Betrieb in Ihrer Nähe ausfindig machen.

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    Schornsteinfeger-Besuch: Ablauf

    Kommen Schornsteinfeger:innen, um einen verschmutzten oder verstopften Schornstein zu reinigen, gehen sie in der Regel immer nach dem gleichen Muster vor. Zunächst führen die Expert:innen eine erste Sichtkontrolle durch. Sie steigen auf das Dach und kehren die betroffenen Abgaszüge mit einem langen Schornstein- oder Kehrbesen. Führen sie diesen von oben ein, entfernen die Borsten losen Ruß, der daraufhin zu Boden fällt. Ist der Kaminzug vom Schmutz befreit, geht es im Haus weiter. Hier öffnen die Schornsteinfeger:innen die Kamintür, um die heruntergefallenen Ablagerungen zu entfernen. 

    ‌Befindet sich fester Glanzruß im Schornstein, richtet der normale Kehrbesen wenig aus. In diesem Fall müssen die Profis den Schornstein freibrennen oder mit einer sogenannten Biegewelle reinigen. Letzteres ist meist günstiger, da keine Brandgefahr besteht. Zur Schornsteinreinigung verwenden Expert:innen dabei eine starke Bohrmaschine, durch deren Rotation sich Ketten am Kopf einer Welle abspreizen. Sie schlagen an den festen Ruß und entfernen diesen.

    Schornsteinreinigung: Kosten

    Wie viel die Schornsteinreinigung kosten kann, hängt von der Art und der Nutzung der Heizungsanlage ab. Aber auch bei häufig genutzten Kaminanlagen bewegen sich die Kosten meist unter 100 € im Jahr. Im Gegensatz zu aufwendigen Sanierungsarbeiten halten sich die Kosten bei den Reinigungsarbeiten in jedem Fall gering.

    Schornstein – Bauen & Wohnen

    Wie hält man den Schornstein sauber?

    Als Privatperson sind Sie nicht dazu befähigt, den Schornstein zu säubern. Durch richtiges Heizverhalten sowie regelmäßige Reinigung der Brennkammer des Kamins können Sie als Laie aber zur langfristigen Instandhaltung des Schornsteins beitragen. Die gesetzlich vorgeschriebenen Reinigungstermine durch Fachkräfte sind immer einzuhalten. 

    ‌Weiterlesen: Schornstein fegen und instand halten

    Darf man den Schornstein selbst kehren?

    Vom Hausbesitzer/der Hausbesitzerin eigenständig vorgenommene Wartungs- und Reinigungsarbeiten am Schornstein sind rechtlich nicht zulässig. Denn das „Gesetz über das Berufsrecht und die Versorgung im Schornsteinfegerhandwerk“ (Schornsteinfeger-Handwerksgesetz oder SchfHwG) verlangt die Beauftragung eines ausgebildeten Schornsteinfegers/einer ausgebildeten Schornsteinfegerin. Die zuständige Fachkraft beurteilt bei jedem Besuch auch den Zustand der Anlage, um ein hohes Maß an Sicherheit zu gewährleisten. 

    ‌Weiterlesen: Gesetzliche Vorschriften zum Schornstein

    Wie funktioniert ein Schornstein?

    Die vorrangige Aufgabe eines Schornsteins ist es, Ab- und Rauchgase, die bei der Verbrennung entstehen, über das Dach ins Freie abzuführen. Je nach Bauweise von Schornstein und Feuerungsanlage wird der zur Verbrennung notwendige Sauerstoff der Raumluft entzogen oder über einen Frischluftzug im Schornstein zugeführt. 

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    Welche Schornsteine gibt es?

    Schornsteine können ein-, zwei- oder dreischalig konstruiert sein. Zudem kann man zwischen dem traditionellen Mauerschornstein und modernen Modellen wie dem Luft-Abgas-Schornstein und Leichtbauten unterscheiden. 

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