Innenabdichtung mithilfe von Kalkputz. ©

Keller abdichten – alle Verfahren im Überblick

Nur ein dichter Keller schützt langfristig vor Feuchtigkeit im Mauerwerk. Ob Altbau oder Neubau – hier zeigen wir Ihnen alle Möglichkeiten zum Abdichten der Kellerwände.

Warnzeichen für einen undichten Keller


‌Sobald Sie ein modriger Geruch begrüßt, wenn Sie den Keller betreten, wird es Zeit, der Sache auf den Grund zu gehen. Der unangenehme Geruch in der Nase deutet wahrscheinlich auf Feuchtigkeit in Ihrem Keller hin. Auch wenn das Grundwasser im Keller steht, ist das ein Zeichen, dass der Keller abgedichtet werden muss. Des Öfteren merken Sie auch schon, dass der Putz von der Wand abblättert, was ebenfalls auf Feuchtigkeit in der Wand schließen lässt. Da feuchte Kellerwände und Nässe im Mauerwerk nicht nur Ihrer Gesundheit schaden, sondern auch die Bausubstanz massiv angreifen, ist es umso wichtiger, die Sache ernst zu nehmen und Ihren Keller mit professioneller Hilfe abdichten zu lassen. 

‌Ein trockener Keller ist das A und O. Langfristig zahlt sich eine Kellerabdichtung nicht nur bei einem Neubau, sondern auch eine nachträglich installierte Abdichtung bei einem Altbau finanziell aus. 

‌Neben den Kostengründen spielen sowohl das allgemeine Wohlbefinden als auch die generelle Sicherheit bezüglich der Statik des Hauses eine große Rolle. Feuchte Wände können im schlimmsten Fall von Schimmel befallen werden, wovon besonders Allergiker und Asthmatiker strakt betroffen sind. Nicht zuletzt gefährden sie auch die Statik des Hauses, wenn das Baumaterial von Nässe durchzogen ist. Viele Gründe also, um in eine gute Abdichtung der Kellerwände zu investieren. 

‌Im Folgenden machen wir Sie mit verschiedenen Verfahren zur Kellerabdichtung vertraut und erläutern, inwiefern Sie von einer Sanierung profitieren. Auf alle Fälle ist es stets besser, rasch zu handeln als abzuwarten.

Ursachen für einen undichten Keller


‌Die Methode der Kellerabdichtung richtet sich ganz nach der Ursache für Ihren feuchten Keller. Die Gründe können vielfältig sein:
  • Regenwasser, das durch die defekte Abdichtung in das Mauerwerk eindringt. 
  • Salzeinlagerungen, die begünstigen, dass Feuchtigkeit in die Außenwände des Mauerwerks eindringt. 
  • Falsches Lüften, wenn warme Außenluft in den Keller eindringt, an den Wänden kondensiert und sich die Feuchtigkeit in der Wand sammelt.  
  • Feuchtigkeit, die aus dem umgebenden Erdreich aufgrund einer porösen oder fehlenden Vertikalabdichtung ins Mauerwerk eindringt.  
  • Feuchtigkeit, die durch eine fehlende Horizontalabdichtung ins Mauerwerk eindringt und kapillar nach oben zieht.

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  • Welche Kellerabdichtung ist für Ihren Keller geeignet?


    ‌Grundsätzlich unterscheidet man diverse Ursachen für Feuchtigkeit im Keller. Einerseits kann Feuchtigkeit über den Boden, der das Mauerwerk umgibt, eindringen. Dann zieht die Feuchtigkeit vom Boden in die Außenwände des Kellers ein. Andererseits ist auch hohe Luftfeuchtigkeit, die an den Kellerwänden kondensiert und im schlimmsten Fall Schimmel an den Kellerwänden verursacht, ein möglicher Grund. 

    ‌Wenn man von der Kellerabdichtung spricht, unterscheidet man zwischen der waagrechten Abdichtung und der senkrechten Abdichtung. Das heißt, dass im ersten Fall die Abdichtung gegen Wasser und Feuchte vom Boden kommend schützt und im zweiten Fall ein Schutz gegen Feuchtigkeit und drückendes Wasser, das durch die Kellerwände hinaufzieht, vorhanden ist. 

    ‌Die Kellerabdichtung wird im Idealfall bei einem Neubau an der Außenwand aufgetragen. Aber auch bei einem Altbau, der keine vertikale Kellerabdichtung hat oder bei dem die Kellerabdichtung porös geworden ist, hat man die Möglichkeit, die Kellerwände zu sanieren.
    Hinweis:
    Sollte aus bautechnischen Gründen eine nachträgliche Außenabdichtung nicht möglich sein, kann man sich auch mit einer Innenabdichtung vor Feuchtigkeit im Keller schützen.

    Keller von außen abdichten


    ‌Je nachdem, ob es sich um einen Altbau- oder einen Neubau handelt, kommen unterschiedliche Verfahren zum Einsatz. 

    ‌Bei einem Neubau gibt es folgende Möglichkeiten für die Kellerabdichtung:
  • Die „weiße Wanne“ besteht aus wasserundurchlässigem Beton, auch WU-Beton genannt. Die „weiße Wanne“ ist auch ohne eine zusätzliche Abdichtung wasserundurchlässig.  
  • Von der „schwarzen Wanne“ spricht man, wenn das Mauerwerk außen mit Bitumen abgedichtet wird, entweder als Anstrich oder als Bitumenschweißbahn. Diese Abdichtung mit Bitumen muss bei einer „schwarzen Wanne“ gemacht werden, ganz gleichgültig, ob die Kellerwand betoniert oder gemauert wurde. 
  • Die „K-Wanne“ ist eine Kunststoffwanne aus PE-Folie. Diese wird rund um das ganze Untergeschoss verlegt und schützt so den Keller vor Feuchtigkeit.  
  • Achtung:
    Sowohl die „weiße“ als auch die „schwarze Wanne“ benötigen eine Dampfbremse. Die Dampfbremse kann bei einer „schwarzen Wanne“ aus einer Lage Bitumenflämmbahn bestehen oder aus einer bitumenfreien Dickbeschichtung.
    Hinweis:
    Bitumenbeschichtung und Bitumenvoranstrich

    Die Bitumendickbeschichtung zwischen Dämmung und Bitumenvoranstrich besteht aus einer kunststoffmodifizierten Bitumenemulsion und ist wasserunlöslich. Daher ist sie perfekt für die Kellerabdichtung geeignet.

    Der Bitumenvoranstrich ist eine Grundierung, die als Fundamentanstrich das Mauerwerk schützt, welches besonders vom Grundwasser angegriffen wird. Das wäre zum Beispiel der Fall, wenn das Wasser von außen auf die Kellerwände drückt.

    Altbau – Kellerabdichtung von außen


    ‌Bei einer Altbaukellerabdichtung gibt es nur eine Möglichkeit, die wirklich effektiv vor Wasser und Nässe schützt: die Abdichtung mit Bitumen. Dazu wird zuerst das Untergeschoss freigegraben und die Außenwand getrocknet, um im zweiten Schritt eine Vertikalsperre von außen aufzubauen. 

    ‌Die Profihandwerker versehen die Wand im nächsten Schritt mit einem wasserabweisenden Zementputz. Dann ist es Zeit für die Bitumenbeschichtung. Dabei werden entweder die Bitumenschweißbahn oder mehrere Schichten Flüssigbitumen auf die Kellerwand aufgetragen.
    Hinweis:
    Wenn Sie bei diesem Schritt eine Perimeterdämmung einbauen lassen, dann haben Sie zusätzlich gedämmte Wände, denn die Dämmung dichtet das Bauwerk ab und schützt vor Wärmeverlust.
    Die Perimeterdämmung schützt speziell vor eindringender Bodenfeuchtigkeit, die durch beschädigte und poröse Kellerwände zieht. 

    ‌Auch auf die Noppenbahn soll hier nicht vergessen werden, denn Sie hält angestautes Sickerwasser fern. Mit einer Drainage am Fundamentfuß kann das Sickerwasser ganz einfach abfließen.

    Tipps für die Kelleraußenabdichtung

  • Die Arbeiten sollten möglichst bei schönem Wetter erfolgen, sodass alle Bauteile wirklich trocken sind. 
  • Aufgrund des steigenden Grundwasserspiegels ist eine Kellerabdichtung ernst zu nehmen. Wetterextreme häufen sich, seien es Starkregen oder Überschwemmungen. Daher empfehlen wir Ihnen für Ihre Kellerabdichtung unbedingt auf das Wissen von Profis zu setzen, denn nur eine professionelle Abdichtung schützt Ihr Haus langfristig vor Feuchtigkeit und Nässe. 
  • Ist Ihr Boden lehmhaltig, dann sollte dieser auf alle Fälle ausgetauscht werden, denn lehmhaltige Böden stauen Wasser, welches nicht abfließen kann.

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  • Keller von innen abdichten


    ‌Wenn Sie einen nassen Keller haben und das Grundwasser womöglich schon im Keller steht, dann ist eine Abdichtung von außen notwendig. Wenn eine Außenabdichtung aber absolut nicht möglich ist, schützt auch die Innenabdichtung vor Feuchtigkeit. Dabei gilt es allerdings abzuklären, woher die Feuchtigkeit oder das Wasser im Keller kommt. Bevor mit der Sanierung begonnen wird, ist es zudem unabdinglich, dass die Wände vollständig getrocknet werden. 

    ‌Erst dann kann die Innenabdichtung, genannt Sperrschutz, aufgetragen werden. Eine andere Möglichkeit bieten Sanierputzsysteme, die ebenfalls von innen angebracht werden. Gerade wenn man die Ursache der Feuchtigkeit nicht identifizieren kann, eignet sich der Sanierputz, um die Innenwand vor Feuchtigkeit abzudichten.

    Varianten der Innenabdichtung nach Ursache


    ‌Steigt die Feuchtigkeit durch die Kapillarwirkung die Kellerwände hinauf, eignet sich die Horizontalsperre. Diese wird mithilfe des Injektionsverfahrens eingerichtet. Holen Sie sich hier unbedingt Unterstützung von Profihandwerkern, denn eine falsche Verlegung kann unter Umständen nicht mehr korrigiert werden. 

    ‌Beim Injektionsverfahren bohren die Fachexperten Löcher in das Mauerwerk, säubern diese und injizieren durch einen Trichter Harz oder niedrigviskoses Gel ins Mauerwerk. Das injizierte Gel oder Harz verhindert, dass das Wasser durch die Poren des Mauerwerkes aufsteigen kann. Das Verfahren ist etwas langwieriger und es dauert etwa ein bis zwei Wochen, bis das Mauerwerk vollständig abgedichtet ist. 

    ‌Bei seitlich eindringender Feuchtigkeit aus dem Boden ist eine Vertikalsperre die beste Methode. Dabei wird mit Dichtschlämme gearbeitet. Diese ist sowohl wasserabweisend als auch atmungsaktiv. Die Dichtschlämme setzt sich aus Mineralien, Zement und Zusätzen aus Kunststoff zusammen und wird mit Wasser angerührt. Die Fachexperten tragen im ersten Schritt eine Grundierung auf und nach einer Wartezeit wird in Folge die Dichtschlämme auf das Mauerwerk aufgebracht. Nach dem Glätten und Verspachteln lässt man die Masse vollständig trocknen. 

    ‌Die Dichtschlämme verwenden die Profihandwerker übrigens auch zur Innenabdichtung von Bodenplatten. Dafür wird nach dem Entfernen alter Beläge ein Ausgleichestrich gegossen, um dann die Dichtungsschlämme optimal in zwei Schichten aufzutragen.

    Tipps für die Innenabdichtung des Kellers

  • Die Luftfeuchtigkeit im Keller muss unter 60 % liegen, sonst droht Gefahr, dass die Feuchtigkeit an den Wänden kondensiert.  
  • Beachten Sie, dass eine von innen abgedichtete Kellerwand feuchter und kälter ist. Mit einer diffusionsoffenen Innendämmung beheben Sie dieses Problem und die Temperatur der Kellerwände erhöht sich.  
  • Hinweis:
    Beim Verputzen der Kellerwände eignet sich besonders der Kalkputz. Er ist nicht nur günstig, sondern auch sehr weich und flexibel. Aus diesem Grund ist er ideal für jeden Altbau. Einziger Nachteil ist, dass man den Kalkputz alle paar Jahre regelmäßig erneuern muss.

    Preisfrage: Keller abdichten und Kosten


    ‌Vorweg: Die Kosten für eine Abdichtung des Kellers hängen nicht nur von der Art der Abdichtung, sondern auch von der Kellergröße, den bereits entstandenen Schäden und eventuellen Zusatzkosten ab. Dazu zählen zum Beispiel die Mietkosten für ein Trockengerät oder das Abschlagen von altem Putz. Bei der Kellerabdichtung ist es jedenfalls die richtige Entscheidung, auf das Wissen eines Fachbetriebs zu setzen. Letztendlich kann nur eine professionelle Abdichtung des Kellers jahrzehntelang vor Feuchtigkeit schützen. Möchten Sie trotzdem Geld sparen, dann sind nach Absprache mit einem Profi einfachere Arbeiten wie den Putz von der Wand schlagen auch für den Hobbyhandwerker machbar. 

    ‌Bitte beachten Sie, dass die Preisangaben nur ungefähre Anhaltspunkte sind. Die Preise können je nach Hersteller und Produkt variieren.

    Kosten für die Innenabdichtung

  • Gutachten für die Kellerabdichtung: 250 bis 350 € 
  • Grundierung: circa 25 €/5 l 
  • Dichtschlämme: circa 30 €/25 kg 
  • Spachtelmasse: circa 30 €/25 kg Gebinde 
  • Sanierputz: 1 €/kg 
  • Achtung:
    Vergessen Sie nicht, die Lohnkosten für Ihre Facharbeiter einzurechnen!

    Kosten für die Außenabdichtung


    ‌Die Kosten der Außenabdichtung variieren je nach der Lage und der Zugänglichkeit des Hauses.
  • Ausschachtung: circa 350 bis 400 €/laufendem Meter Hausumfang  
  • Bitumendichtung, Anstrich zweilagig: 30 bis 35 €/m2 
  • Schweißbahnen: 8 bis 12 €/m2  
  • „schwarze Wanne“ vom Fachbetrieb (DIN 1895): circa 49 bis 55 €/m2 
  • sonstige Materialien (Blech, Wand- oder Kaminabschlussprofile, Dichtbänder etc.): 10 bis 20 €/m2 
  • Hinweis:
    Wenn der Keller schon freigelegt wird, dann ist es empfehlenswert, die Zeit gleich zu nutzen und eine Perimeterdämmung, das heißt eine Gebäudedämmung, anzubringen.
    Der Preis einer Perimeterdämmung liegt in etwa bei 40 bis 80 €/m2. Die zusätzliche Gebäudedämmung bewährt sich gleich doppelt, weil Sie weniger Wärme verlieren und dabei langfristig Heizkosten sparen. Besonders wenn Sie den Keller als zusätzlichen Wohnraum nutzen wollen, ist die Dämmung essenziell. 

    ‌Ob Neubau oder Altbau – jetzt können Sie die zusätzliche Fläche, die Ihnen Ihr Keller bietet, mit gutem Gewissen nutzen. Sei es als Wohnfläche, Weinkeller oder Abstellfläche – Ihr Keller ist bestens vor Feuchtigkeit geschützt.

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    Keller abdichten – Bauen & Wohnen

    Wann dichtet man einen Keller von außen ab?

    Eine Kellerabdichtung von außen ist speziell dann notwendig, wenn Wasser von außen oder seitlich auf die Kellerwände drückt (Grundwasser, Stauwasser, Saugwasser, das kapillar die Wände hinaufzieht usw.). Bei Neubauten ist die Kellerabdichtung außen Standard, aber auch bei einem Altbau ist es möglich, den Keller nachträglich nach außen abzudichten. 

    ‌Weiterlesen: Keller von außen abdichten

    Kann man einen Keller von innen abdichten?

    Sollte eine Kelleraußenabdichtung nicht möglich sein, können Ihnen die Profis aus dem Fachbetrieb mit einer Innenabdichtung weiterhelfen. Manchmal ist bei Altbauten eine nachträgliche Außenabdichtung aus bautechnischen Gründen nicht möglich. Die Innenabdichtung schafft ebenfalls Abhilfe und ist speziell dann notwendig, wenn die Luftfeuchtigkeit im Kellerraum zu hoch ist und das Wasser an den kalten Kellerwänden kondensiert. 

    ‌Weiterlesen: Keller von innen abdichten

    Was kostet es, den Keller abzudichten?

    Die Kosten einer Kellerabdichtung richten sich nach verschiedenen Faktoren wie der Größe des Hauses, der Zugänglichkeit zum Grundstück und nicht zuletzt auch nach der Art der Abdichtung. Aus diesem Grund ist die Preisfrage nicht pauschal zu beantworten. Wenden Sie sich an einen Fachbetrieb und lassen Sie sich einen Kostenvoranschlag für das Abdichten Ihres Kellers machen. 

    ‌Weiterlesen: Preisfrage: Keller abdichten und Kosten

    Welches Material verwendet man für eine Kellerabdichtung?

    Die Art des verwendeten Materials richtet sich vor allem nach dem Verfahren der Abdichtung. Beim Injektionsverfahren, einer Horizontalsperre gegen Feuchtigkeit und Wasser, arbeiten die Profihandwerker mit Harz und niedrigviskosem Gel. Bei einer Vertikalsperre wird hingegen mit Dichtschlämme gegen die Feuchtigkeit gearbeitet. Wird der Keller von außen abgedichtet, dann kommen Bitumen und wasserabweisender Zementputz zum Einsatz. Ihr Fachbetrieb erkennt die Ursache des undichten Kellers und berät Sie bei der Wahl des richtigen Verfahrens zur Abdichtung Ihres Kellers. 

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