Dass die Dacheindeckung mit der Zeit brüchig wird, lässt sich nicht verhindern. ©

Dachwartung und Dachkontrolle: Verantwortung der Eigentümer

Lassen Sie eine regelmäßige Dachwartung oder zumindest Dachinspektion an Ihrem Eigentum durchführen? Für Hausbesitzer ist dies nicht nur gegenüber der Versicherung von Vorteil, sondern sogar Pflicht.

Bedeutung und rechtliche Aspekte der Dachwartung


‌Mindestens einmal, idealerweise zweimal jährlich sollte das Dach eines Hausbesitzers inspiziert und gegebenenfalls gewartet werden. Die Dachhaut schützt nicht nur das Innere des Hauses und seine Bewohner vor Wind und Wetter, es ist auch wichtig, dass sie für Dritte kein Gesundheitsrisiko darstellt. Wird die Dachhaut nicht regelmäßig kontrolliert und etwa übersehen, dass Teile lose geworden sind, besteht die Gefahr von herabfallenden Bauteilen. Die betroffenen Dachziegel oder Ähnliches können sich bei starkem Wind lösen und fatale Folgen für vorbeikommende Passanten haben. 

‌Ein Dach ist pausenlos Witterung, Temperaturschwankungen und UV-Strahlung ausgesetzt. Es ist ein vollkommen natürlicher Prozess, dass sich die Baustoffe mit der Zeit abnutzen und erneuert werden müssen. Auch die stabilsten und widerstandsfähigsten Dächer müssen nach einigen Jahrzehnten komplett saniert werden. Etwa alle 50 bis 70 Jahre, je nach Material und Baukonstruktion, muss ein Hausdach umfangreich erneuert werden. Die Hausdachwartung ist vor allem in Zeiten von immer heftigeren Wetterextremen doppelt wichtig. 

‌Man kann als Hausbesitzer aktiv dazu beitragen, dass die Baustoffe der Dachhaut lang haltbar bleiben. Dazu gehören verschiedene Maßnahmen zur jährlichen Instandhaltung des Daches. Ein Dach wird zunächst mindestens ein- oder zweimal jährlich, üblicherweise im Spätherbst und/oder Frühling, kontrolliert. In diesen Jahreszeiten kann man die Kontrolle nämlich gleich mit einer eventuell anfallenden Dachreinigung verbinden. Die professionelle Dachinspektion wird gemeinsam mit einem ausgebildeten Dachdecker vorgenommen. Dieser kontrolliert Dach, Dachrinne und Dachfenster auf mögliche Schäden. Um das Risiko für das Personal zu reduzieren, gibt es inzwischen Drohnen mit speziellen Zoom-Kameras. Der Dachdecker kann so, ohne auf das Dach steigen zu müssen, auf einem Bildschirm die Dachhaut abchecken. Die Handwerker führen Protokoll zu verschiedenen Punkten, in dem der Ist-Zustand des Hauses genauestens festgehalten wird.
Hinweis:
Der Begriff der Dachreinigung muss klar von der Dachwartung unterschieden werden. Auch wenn es ausdrücklich empfohlen ist, muss die Dachreinigung nicht zwingend von einer Fachkraft vorgenommen werden. Bei der Dachreinigung werden Dachfläche und Dachrinne von Schmutz und Laub befreit. Sie umfasst jedoch keine Reparaturarbeiten.

Rechtliche Bedeutung der Dachwartung


‌Sturmschäden werden unter gewissen Bedingungen von der Gebäudeversicherung (Sturm- und Hagelversicherung) übernommen. Gesetzlich gilt ein Wind erst ab einer Geschwindigkeit von etwa 60 km/h als Sturm. Dies entspricht der Windstärke 8. Für den Kontext: Es gibt insgesamt 13 Windstärken (0–12), wovon Windstärke 12 die höchste ist. Windstärke 8 entspricht dem „stürmischen Wind“, bei dem bereits Äste von Bäumen brechen und man sich draußen nicht mehr uneingeschränkt fortbewegen kann. Windstärke 9 wird tatsächlich erst als „Sturm“ bezeichnet. Bei dieser Windgeschwindigkeit fallen Gartenmöbel um und kleinere Schäden an Hausdächern sind zu erwarten. 

‌Tritt an Ihrem Hausdach durch einen (umgangssprachlichen) „Sturm“ von geringerer Windstärke als 8 ein Schaden auf, wird dieser nur von der Versicherung übernommen, wenn folgende Bedingungen erfüllt sind:
  • Es kann nachgewiesen werden, dass das Dach ausreichend saniert war und regelmäßig von Fachkräften kontrolliert und gewartet wurde. 
  • Es kann nachgewiesen werden, dass die Schäden am Dach durch nichts anderes als den Sturm entstanden sein können. Wenn etwa weitere widerstandsfähige und intakte Objekte in näherer Umgebung von Sturmschäden betroffen sind, kann das die besonderen Ausmaße des Sturms beweisen. 

  • ‌Stellt sich jedoch heraus, dass Sie sich nicht um die regelmäßige Instandhaltung Ihres Daches gekümmert haben, werden keine Sanierungskosten von der Versicherung übernommen. 

    ‌Noch brenzliger wird es, wenn die Unversehrtheit Dritter durch Ihr Dach gefährdet wird. Durch die regelmäßige Dachwartung wird die Verkehrssicherheit von Fußgängern, Radfahrern etc. gewährleistet. Wird jemand durch einen herabfallenden Ziegel Ihres Hauses verletzt oder kommt fremdes Hab und Gut zu Schaden, können Strafanzeigen gegen Sie drohen – zumindest dann, wenn das Bauteil sich aufgrund von unzureichender Wartungsmaßnahmen gelöst hat.

    Dachwartung und -inspektion: Das gehört dazu


    ‌Die Dachwartung kann sehr umfangreich sein und sollte deshalb ausschließlich von einem Fachbetrieb übernommen werden. Nur dann greift die Instandhaltung auch rechtlich, was für Ihren Versicherungsschutz sorgt. 

    ‌Bei den Wartungsarbeiten werden folgende Punkte im Protokoll des Handwerkers abgedeckt:
  • allgemeiner Zustand des Daches und der Dachfenster: Der Dachdecker führt ein genaues Protokoll über die Ausgangslage des Daches und der Dachfenster. In weiterer Folge werden auch vorgenommene und noch anstehende Wartungs- und Sanierungsarbeiten dokumentiert.  
  • Korrosionsschäden: Korrosion ist ein natürlicher Zersetzungsprozess bei Steinen und Metallen. Sie entsteht durch chemische Reaktionen mit Oxidationsmittel in der Luft und lässt sich nicht verhindern. Auch die stabilste Dacheindeckung der Welt ist nicht davor gefeit. Profis können derartige Problemzonen schnell erkennen und gegenwirken.  
  • Überprüfung und Reinigung von Lüftungsöffnungen: Dächer besitzen verschiedene Lüftungssysteme, die bei Vernachlässigung besonders anfällig für Schimmelbefall sind. Deshalb müssen diese regelmäßig kontrolliert und gereinigt werden.  
  • Überprüfung auf Undichtigkeiten und Beseitigung von Mängeln 
  • Reinigung der Dachhaut, Regenrinne und Fallrohre: Auch die Dachreinigung wird am besten von einem Profi durchgeführt. Das gilt vor allem für mehrstöckige Häuser, wo Arbeiten in großer Höhe notwendig sind. Dachhaut und Regenrinne werden von Schmutz und Laub befreit. Das verhindert ein Verstopfen der Rohre und beugt Feuchtigkeitsschäden vor.  
  • Erneuerung oder Ausbesserung von Dachdeckung, Abdichtungen sowie Fugendichtungen: Dachziegel, Dachabdichtungen und Co. müssen regelmäßig auf ihre Bruchfestigkeit sowie Dichtheit überprüft werden. Brüchige Bauteile oder undichte Stellen sind für Laien nur schwer erkennbar. Nur Dachdecker haben das geschulte Auge, um mögliche Schäden frühzeitig zu erkennen. Ist dies nicht der Fall und die Schäden bleiben über einen langen Zeitraum unentdeckt, drohen substanzielle Schäden. Diese fordern meist eine äußert kostspielige und komplexe Dachsanierung.

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  • Dachdecker oder Spengler: Wer ist zuständig?


    ‌Die unterschiedlichen Handwerksbranchen sind für Laien oft gar nicht so leicht auseinanderzuhalten. Bei verschiedenen Bauvorhaben, aber eben auch bei der anstehenden Dachwartung stellt sich die Frage: Wer ist dafür eigentlich zuständig? 

    ‌Tatsächlich überlappen sich die Tätigkeiten von Spengler und Dachdecker teilweise, schließlich sind beide für Arbeiten am Dach verantwortlich. 

    ‌Der Hauptunterschied besteht darin, dass Spengler auf eine bestimmte Art von Material, nämlich auf Produkte aus Metall, spezialisiert sind. Sie verarbeiten und montieren Bauteile aus Blech, Kupfer, Stahl und Ähnlichem. Dazu gehören auch Dachrinnen, Fallrohre, Karminverkleidungen und Metalldachdeckungen. 

    ‌Der Dachdecker hingegen ist auf kein bestimmtes Baumaterial, sondern auf einen Bereich spezialisiert: das Dach. Er ist demnach bei der Verwendung der Materialien nicht eigeschränkt und ein Experte in Sachen Dacheindeckung, Dachdämmung und Dachkonstruktion. Deshalb kommt dieser auch für die Dachwartung infrage. Mit seinen theoretischen und praktischen Kompetenzen kann er Schäden am Dach leicht erkennen und kleinere sowie gegebenenfalls größere Reparaturen vornehmen. 

    ‌Dachwartungen können als einzelne Aufträge erfolgen. Viele Betriebe bieten jedoch auch sogenannte Dachwartungsverträge an. Sie funktionieren ähnlich wie ein Abonnement. Ein professioneller Dachdecker kommt in regelmäßigen Abständen zur Wartung. Damit bleibt Ihr Dach immer auf dem neuesten Stand. 

    ‌Nicht selten arbeiten diese Branchen aber zusammen und sind unter einem Dach zu finden. Sollten sich also bei der Dachwartung Arbeiten ergeben, die speziell dem Spengler zuzuordnen sind: Es kann leicht sein, dass Ihr Dachdeckerbetrieb auch die Leistungen einer Spenglerei anbietet (oder umgekehrt).

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    Dachwartung – Bauen & Wohnen

    Was beinhaltet eine Dachwartung?

    Eine Dachwartung wird immer professionell von einer Fachkraft durchgeführt. Sie beinhaltet die genaue Erfassung sowie Behebung von Schäden am Dach. Der ganze Prozess wird in einem Protokoll dokumentiert. 

    ‌Weiterlesen: Dachwartung und -inspektion: Das gehört dazu

    Wer macht eine Dachwartung?

    Die Dachwartung wird für gewöhnlich von einem professionellen Handwerker durchgeführt. 

    ‌Weiterlesen: Dachdecker oder Spengler: Wer ist zuständig?

    Wann ist die Dachwartung verpflichtend?

    Die jährliche Dachwartung ist für Hauseigentümer verpflichtend. Ansonsten greift der Versicherungsschutz der Gebäudeversicherung nicht. Zudem kann es zu Strafanzeigen bei der Gefährdung Dritter kommen. 

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