Wer für mehr Barrierefreiheit im Eigenheim sorgen möchte, muss allerhand Gesetze und Normen beachten. Sowohl bei der richtigen Planung als auch bei der Umsetzung ist daher ein Profihandwerker ratsam.
Relevanz barrierefreier Architektur
Barrierefreiheit ist leider auch in Deutschland und anderen wohlhabenden Ländern in Europa nicht selbstverständlich. Die Infrastruktur, die für körperlich und geistig gesunde Menschen völlig in Ordnung scheint und täglich bedenkenlos genutzt werden kann, stellt für behinderte Menschen ein allgegenwärtiges Hindernis dar, schränkt ihre Bewegungsfähigkeit und damit ihren Handlungsraum ein. Das wiederum verstärkt die Exklusion dieser marginalisierten Gruppe – privat und in der Gesellschaft.
Dabei heißt „marginalisiert“ übrigens keineswegs, dass es sich bei behinderten Menschen um eine quantitativ kleine Gruppe handelt. Laut Erhebungen des statistischen Bundesamtes, die jährlich mit einer Pressemitteilung upgedatet werden, lebten Ende 2021 rund 7,8 Millionen Menschen mit Schwerbehinderung (= Behinderungsgrad von mindestens 50 %) in Deutschland. Dies macht fast 10 % der Gesamtbevölkerung in der Bundesrepublik aus. Werden Menschen mit leichten Behinderungen dazugerechnet, steigt die Anzahl an behinderten Menschen auf über 10 Millionen. Darum ist barrierefreies Bauen und Wohnen für eine große Bevölkerungsgruppe von fundamentaler Bedeutung und sollte in einem demokratischen Sozialstaat alle Menschen etwas angehen.
Zudem sind viele im Laufe ihres Lebens von einer Behinderung betroffen. Es besteht für alle Menschen ein gewisses Risiko, zumindest zeitweise irgendwann von einer Beeinträchtigung betroffen zu sein. Barrierefreiheit ist also tatsächlich etwas, wovon die gesamte Gesellschaft profitiert. Mehr Fakten zur Lebenslage behinderter Menschen in Deutschland sowie Informationen zu barrierefreien Bauprojekten finden Sie im Artikel Barrierefrei bauen und wohnen.
Dabei heißt „marginalisiert“ übrigens keineswegs, dass es sich bei behinderten Menschen um eine quantitativ kleine Gruppe handelt. Laut Erhebungen des statistischen Bundesamtes, die jährlich mit einer Pressemitteilung upgedatet werden, lebten Ende 2021 rund 7,8 Millionen Menschen mit Schwerbehinderung (= Behinderungsgrad von mindestens 50 %) in Deutschland. Dies macht fast 10 % der Gesamtbevölkerung in der Bundesrepublik aus. Werden Menschen mit leichten Behinderungen dazugerechnet, steigt die Anzahl an behinderten Menschen auf über 10 Millionen. Darum ist barrierefreies Bauen und Wohnen für eine große Bevölkerungsgruppe von fundamentaler Bedeutung und sollte in einem demokratischen Sozialstaat alle Menschen etwas angehen.
Zudem sind viele im Laufe ihres Lebens von einer Behinderung betroffen. Es besteht für alle Menschen ein gewisses Risiko, zumindest zeitweise irgendwann von einer Beeinträchtigung betroffen zu sein. Barrierefreiheit ist also tatsächlich etwas, wovon die gesamte Gesellschaft profitiert. Mehr Fakten zur Lebenslage behinderter Menschen in Deutschland sowie Informationen zu barrierefreien Bauprojekten finden Sie im Artikel Barrierefrei bauen und wohnen.
Barrierefrei planen im Badezimmer
Wollen Sie Ihr Bad in den eigenen vier Wänden barrierefrei einrichten, besteht eine detaillierte Planung Ihres Vorhabens bevor. Ein barrierefreies Bad unterliegt strengen Richtlinien, um als solches zu gelten. Im konkreten Fall ist es nicht immer möglich, eine vollkommene Barrierefreiheit nach den definierten Normen zu erreichen. Ausschlaggebend hierbei sind immer die baulichen Gegebenheiten vor Ort. Auch wenn keine vollständige Barrierefreiheit möglich sein wird, lohnt es sich, Barrieren möglichst zu reduzieren. Nicht vollständig barrierefreie Anlagen gelten umgangssprachlich als „barrierearm“.
Bereits verschiedene Einzelmaßnahmen können vorhandene Barrieren reduzieren und damit die Situation zu Hause erheblich erleichtern. Es lohnt sich daher immer zu prüfen, welche barrierefreie Umbaumaßnahmen im Sinne der Definition notwendig sind. Im Fokus sollte immer stehen, dass die Bewohner:innen maximale Selbstständigkeit beibehalten und eine sichere Körperpflege in den eigenen vier Wänden möglich ist.
Zudem muss ermittelt werden, welche Umbaumaßnahmen Ihre Wohnung bzw. Ihr Haus konkret zulässt. Womöglich bedarf es nur einzelner Maßnahmen, die sich an den Bedürfnissen der betroffenen Person orientieren. Barrierearme Vorrichtungen können sich beispielsweise auf bestimmte Personengruppen beziehen. So kann ein Badezimmer „rollstuhlgerecht“ oder auch „altersgerecht“ eingerichtet werden.
Bereits verschiedene Einzelmaßnahmen können vorhandene Barrieren reduzieren und damit die Situation zu Hause erheblich erleichtern. Es lohnt sich daher immer zu prüfen, welche barrierefreie Umbaumaßnahmen im Sinne der Definition notwendig sind. Im Fokus sollte immer stehen, dass die Bewohner:innen maximale Selbstständigkeit beibehalten und eine sichere Körperpflege in den eigenen vier Wänden möglich ist.
Zudem muss ermittelt werden, welche Umbaumaßnahmen Ihre Wohnung bzw. Ihr Haus konkret zulässt. Womöglich bedarf es nur einzelner Maßnahmen, die sich an den Bedürfnissen der betroffenen Person orientieren. Barrierearme Vorrichtungen können sich beispielsweise auf bestimmte Personengruppen beziehen. So kann ein Badezimmer „rollstuhlgerecht“ oder auch „altersgerecht“ eingerichtet werden.
Professionelle Anlaufstellen finden
Barrierefreie Bauprojekte sollte man niemals als Laie selbst planen und umsetzen. In die Planung muss schon früh Fachpersonal mit eingebunden werden, ansonsten können die Maßnahmen nicht offiziell als barrierefrei eingestuft werden, was beispielsweise das Recht auf Fördergelder einschränkt.
Gerade das barrierefreie Umgestalten von Altbauten kann sehr kompliziert sein. Daher sollten Sie die baulichen Gegebenheiten vor Ort von professionellen Sanitärinstallateuren prüfen lassen. Die Fachleute arbeiten dann mit Ihnen gemeinsam einen Plan für die Umbauten aus. So kann Ihnen das Handwerksunternehmen auch einen realistischen Kostenvoranschlag erstellen.
Gerade das barrierefreie Umgestalten von Altbauten kann sehr kompliziert sein. Daher sollten Sie die baulichen Gegebenheiten vor Ort von professionellen Sanitärinstallateuren prüfen lassen. Die Fachleute arbeiten dann mit Ihnen gemeinsam einen Plan für die Umbauten aus. So kann Ihnen das Handwerksunternehmen auch einen realistischen Kostenvoranschlag erstellen.
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Vorüberlegungen: ebenerdige Dusche oder Badewannentür?
Meist verkompliziert das Entwässerungssystem den Einbau einer ebenerdigen Dusche im Altbau, da die Decken und Böden relativ dünn sind. Damit das Wasser beim Duschen von der Duschtasse abfließt, muss im Fußboden ein Gefälle verlegt werden. Dafür muss der Boden eine Mindesthöhe aufweisen.
Ist diese Voraussetzung nicht gegeben, müssen andere Lösungen her. Es gibt verschiedene Möglichkeiten der Entwässerung, die infrage kommen. Die Abwasserleitungen werden etwa an der Decke im Raum darunter durchgeführt. Ist unter dem Bad der Keller, ist das kein Problem. Befindet sich darunter allerdings eine andere Wohnung, wäre eine solche Lösung weniger elegant, denn durch das Abhängen der Decke im Zimmer darunter geht Raumhöhe verloren. Daher bedarf die Planung dieser Umbaumaßnahme unbedingt der Zustimmung aller Beteiligten.
Eine andere Möglichkeit ist, den Fußboden im ganzen Bad um einige Zentimeter anzuheben. Das nimmt jedoch erneut Raumhöhe weg – diesmal im Bad selbst. Alternativ kann auch neben der bodengleichen Dusche ein Pumpsystem eingebaut werden, das das Wasser zu einem höher gelegenen Ablauf pumpt. Eine solche Pumpe kann an der Wand angebracht und mit Fliesen verkleidet werden, sodass sie kaum ins Auge fällt. Allerdings verursacht das Gerät beim Pumpen Geräusche. Zur Verringerung des Schalls ist es empfehlenswert, die Pumpe in eine sogenannte Dämmwanne zu stellen.
Eine weitere Lösung ist auch, auf komplette Bodengleichheit zu verzichten, indem man eine flache Duschtasse einbaut, die eine Restschwelle am Duscheinstieg lässt. Diese Stufe kann auch mit einer Rollstuhlrampe versehen werden, was Rollstuhlfahrer:innen die Ein- und Ausfahrt erleichtert.
Alternativ kann auch stattdessen eine Sitzbadewanne mit Tür infrage kommen. Sitzbadewannen brauchen nicht viel Platz und passen deshalb auch in kleine Wohnungen. Durch den erhöhten Sitzbereich und die Tür sind sie für körperlich beeinträchtigte Menschen leichter zugänglich.
Ist diese Voraussetzung nicht gegeben, müssen andere Lösungen her. Es gibt verschiedene Möglichkeiten der Entwässerung, die infrage kommen. Die Abwasserleitungen werden etwa an der Decke im Raum darunter durchgeführt. Ist unter dem Bad der Keller, ist das kein Problem. Befindet sich darunter allerdings eine andere Wohnung, wäre eine solche Lösung weniger elegant, denn durch das Abhängen der Decke im Zimmer darunter geht Raumhöhe verloren. Daher bedarf die Planung dieser Umbaumaßnahme unbedingt der Zustimmung aller Beteiligten.
Eine andere Möglichkeit ist, den Fußboden im ganzen Bad um einige Zentimeter anzuheben. Das nimmt jedoch erneut Raumhöhe weg – diesmal im Bad selbst. Alternativ kann auch neben der bodengleichen Dusche ein Pumpsystem eingebaut werden, das das Wasser zu einem höher gelegenen Ablauf pumpt. Eine solche Pumpe kann an der Wand angebracht und mit Fliesen verkleidet werden, sodass sie kaum ins Auge fällt. Allerdings verursacht das Gerät beim Pumpen Geräusche. Zur Verringerung des Schalls ist es empfehlenswert, die Pumpe in eine sogenannte Dämmwanne zu stellen.
Eine weitere Lösung ist auch, auf komplette Bodengleichheit zu verzichten, indem man eine flache Duschtasse einbaut, die eine Restschwelle am Duscheinstieg lässt. Diese Stufe kann auch mit einer Rollstuhlrampe versehen werden, was Rollstuhlfahrer:innen die Ein- und Ausfahrt erleichtert.
Alternativ kann auch stattdessen eine Sitzbadewanne mit Tür infrage kommen. Sitzbadewannen brauchen nicht viel Platz und passen deshalb auch in kleine Wohnungen. Durch den erhöhten Sitzbereich und die Tür sind sie für körperlich beeinträchtigte Menschen leichter zugänglich.
Barrierefrei wohnen: DIN-Normen
Was als barrierefreies Badezimmer gilt, ist durch DIN-Normen genau geregelt. Wenn Sie ein Bad barrierefrei bauen wollen, ist es zunächst wichtig, ausreichend Bewegungsflächen zu berücksichtigen.
Eine grobe Orientierung, wie viel Platz an welchen Stellen vorhanden sein sollte, gibt die DIN-Norm 18040-2 „Barrierefreies Bauen – Planungsgrundlagen – Teil 2: Wohnungen“. Im Abschnitt zum Bad und WC werden Planungsempfehlungen ausgesprochen, die es beim barrierefreien Bauen zu beachten gilt. Für ein barrierefreies Badezimmer gibt die DIN-Norm 18040-2 folgende Mindestanforderungen vor:
Bewegungsfreiheit:
Eine grobe Orientierung, wie viel Platz an welchen Stellen vorhanden sein sollte, gibt die DIN-Norm 18040-2 „Barrierefreies Bauen – Planungsgrundlagen – Teil 2: Wohnungen“. Im Abschnitt zum Bad und WC werden Planungsempfehlungen ausgesprochen, die es beim barrierefreien Bauen zu beachten gilt. Für ein barrierefreies Badezimmer gibt die DIN-Norm 18040-2 folgende Mindestanforderungen vor:
Bewegungsfreiheit:
Abstände vor den einzelnen Sanitäranlagen: mindestens eine Fläche von 120 mal 120 cm
Abstände zwischen den einzelnen Sanitäranlagen: 20 cm
Waschtisch mit ausreichend Beinfreiraum (auch im Sitzen nutzbar)
Breite der Badezimmertür: 80 cm
Wände: Montage von Stütz- und Haltegriffen möglich
Duschbereich:
Der Duschbereich muss stufenlos begehbar sein.
Der Duschbereich muss mit einem rutschhemmenden Bodenbelag ausgestattet sein.
Für den Ablauf des Duschwassers gelten besondere Bestimmungen (u. a. Mindestgefälle am Untergrund zur Vermeidung von Pfützen oder Anpassungen der Entwässerungsleitungen).
Türen müssen sich zudem nach außen öffnen lassen, damit im Notfall eine Hilfsperson ungehindert Zugang zum Bad bekommen kann. Türschlösser müssen von außen entriegelt werden können.
Für Menschen mit körperlichen Einschränkungen, Rollstuhlfahrer:innen und für sehbehinderte Menschen müssen höhere Abstandsflächen und Bewegungsflächen beachtet werden. Für ein behindertengerechtes bzw. rollstuhlgerechtes Badezimmer gibt die DIN-Norm 18040-2 folgende Mindestanforderungen vor:
Bewegungsflächen:
Für Menschen mit körperlichen Einschränkungen, Rollstuhlfahrer:innen und für sehbehinderte Menschen müssen höhere Abstandsflächen und Bewegungsflächen beachtet werden. Für ein behindertengerechtes bzw. rollstuhlgerechtes Badezimmer gibt die DIN-Norm 18040-2 folgende Mindestanforderungen vor:
Bewegungsflächen:
Die Abstände vor den einzelnen Sanitäranlagen müssen mindestens eine Fläche von 150 x 150 cm betragen.
Abstände zwischen den einzelnen Sanitäranlagen: 20 cm
Der Waschtisch muss unterfahrbar sein und einen ausreichenden Beinfreiraum bieten.
Der Spiegel muss unmittelbar über dem Waschtisch montiert werden.
Neben der Toilette sollte auf einer Seite mindestens 90 cm Platz sein, damit Rollstuhlfahrer:innen sie eventuell auch seitlich anfahren können.
Breite der Badezimmertür: 90 cm
Türen müssen sich nach außen öffnen lassen, damit im Notfall eine Hilfsperson ungehindert Zugang zum Bad bekommen kann.
Türschlösser müssen von außen entriegelt werden können.
Türklinke sollte 85 cm über dem Fußboden montiert sein.
Wände müssen eine Montage von Stütz- und Haltegriffen ermöglichen.
Duschbereich:
Der Duschbereich muss stufenlos zu erreichen sein.
Der Duschbereich muss mit einem rutschhemmenden Bodenbelag ausgestattet sein.
Für den Ablauf des Duschwassers gelten besondere Bestimmungen (u.a. Mindestgefälle am Untergrund zur Vermeidung von Pfützen oder Anpassungen der Entwässerungsleitungen).
Türklinke sollte 85 cm über dem Fußboden montiert sein.
Toilette:
Abstand zur Wand oder anderen Sanitärobjekten: 20 cm
Bewegungsfläche auf mindestens einer Seite: 90 cm
Sitzhöhe: 46 bis 48 cm
Waschbecken:
Beinfreiraum: 90 cm breit, 55 cm tief
Unterfahrbarkeit: 67 cm
Einbauhöhe: max. 80 cm
Kniefreiraum in Tiefe: 30 cm
Bad barrierefrei gestalten
Bei einer barrierefreien Komplettbadsanierung werden alle Bereiche des Badezimmers mitgedacht. Beispiele für barrierefreie Einrichtung im Badezimmer sind unter anderem:
Badewanne: Herkömmliche Badewannen sind für körperlich beeinträchtigte Menschen oft nur schwer überwindbar und gefährlich. Nicht jeder Mensch will auf eine Badewanne verzichten. Für viele bietet sich daher eine Badewannentür als Lösung an. Dabei handelt es sich um eine Wanne mit eingebauter Tür, sodass der Zugang erleichtert wird. Der Einbau einer Badewannentür dauert nur wenige Stunden und die Kosten können vollständig von der Pflegekasse gedeckt werden (mit dem Zuschuss „Wohnumfeldverbesserung“). Eine zweite Möglichkeit ist die Sitzbadewanne mit eingebauter Tür. Die Sitzbadewanne ist meist etwas kleiner und besitzt eine erhöhte Sitzfläche. Sie lässt sich einfach einbauen und restlos abbauen, sodass sie auch für Mietwohnungen geeignet ist. Bei einem Umzug kann sie in die neue Wohnung mitgenommen werden. Auch die Sitzbadewanne ist komplett über die Pflegekasse oder die KfW finanzierbar.
Dusche: Eine Dusche kann durch genügend Geräumigkeit, rutschfeste Fließen und Ebenerdigkeit barrierefrei gestaltet sein. Eine bodenebene Dusche kann auch zur nutzbaren Bewegungsfläche des Badezimmers beitragen. Voraussetzung hierfür ist, dass sich die Duschtür zur Wand öffnen bzw. wegklappen lässt. Dies ist besonders für Rollstuhlfahrer:innen nützlich, da die Duschfläche dann als erweiterter Wendekreis genutzt werden kann.
Toilette: Eine barrierefreie Toilette ist unabdingbar für das selbstbestimmte Leben beeinträchtigter Menschen. Damit die Toilette auch mit Rollstuhl gut benutzbar ist, wird vor und neben der Toilette viel Platz geschaffen. Haltegriffe an beiden Seiten sorgen für sicheres Hinsetzen und Aufstehen. Die WC-Spülung ist leicht zu bedienen und je nach Bedarf höher, tiefer oder seitlich angebracht. Weiterhin wird ein altersgerechtes WC höher gehängt. So kann man sich auch bei eingeschränkter Muskelkraft leichter hinsetzen. Dies verringert zusätzlich die Sturzgefahr und schont die Gelenke. Eine schnelle Alternative dazu ist die Montage einer Toilettensitzerhöhung, die jedoch nicht für Rollstuhlfahrer:innen geeignet ist. Das höhergehängte WC erleichtert außerdem die Reinigung von Toilette und Boden.
Waschtisch: Das Waschbecken ist durch die regelmäßige Nutzung ein essenzieller Bestandteil eines jeden Badezimmers. Um Barrieren abzubauen, ist ein höhenverstellbarer Waschtisch ideal. Dieser eignet sich besonders für mehrere Personen, da je nach Bedarf die Höhe angepasst werden kann. Oft reicht aber auch der Einbau eines unterfahrbaren Waschbeckens. Beide Möglichkeiten sind wichtig für Rollstuhlfahrer:innen, die das Waschbecken so gut nutzen können. Ein tiefer gehängter Spiegel ermöglicht, sich aus einer niedrigeren Position betrachten zu können. Ein längerer Spiegel ist nützlich, um auch von stehenden Personen verwendet zu werden. Auch auf die Auswahl der Armaturen sollten Sie bei der Badsanierung achten. Sie sollten einfach zu bedienen sein und bei altersgerechten Waschtischen kann die maximale Temperatur maximal auf 45 Grad eingestellt werden. Dadurch lassen sich Verbrühungen beim Händewaschen verhindern.
Griffe/Einstiegshilfen/Lifte: Einstiegshilfen und Haltegriffe sind ein fester Bestandteil eines barrierefreien Badezimmers. Stützgriffe und mobile Badewannengriffe sind im Hilfsmittelverzeichnis gelistet und können auf Rezept von der Pflege- oder Krankenkasse übernommen werden. Duschstühle, -hocker und -sitze sind ebenfalls als technische Hilfsmittel gelistet. Eine bodenebene Dusche wird durch einen Duschsitz noch bequemer und sicherer nutzbar. Auch für die Badewanne gibt es entsprechende Sitze mit oder ohne Rückenlehne und als drehbare Modelle. Badewannenbretter helfen, sicher in die Badewanne einzusteigen, wenn keine Tür vorhanden ist. Für Rollstuhlfahrer:innen gibt es beispielsweise Badewannenlifter. Sind Stuhllifter für die Badewanne medizinisch notwendig, werden sie von der Pflege- oder Krankenkasse bezahlt. Selbstzahler können die Kosten steuerlich absetzen.
Dusche barrierefrei gestalten
Auch bei der Dusche haben Sie zwei Möglichkeiten, um ein barrierefreies bzw. barrierearmes Ergebnis zu erzielen:
Begehbare Dusche: Bei einer begehbaren Dusche, auch Walk-in-Dusche genannt, verläuft die Duschtasse nahe zum Badezimmerboden. Die Duschtasse ist eigentlich mehr eine Platte und stellt nur eine geringe Schwelle dar. Dies erleichtert den Zugang in die Dusche erheblich und reduziert damit auch das allgemeine Sturzrisiko. Eine begehbare Dusche ist jedoch nicht für jeden barrierefrei.
Ebenerdige Dusche: Eine ebenerdige Dusche, auch bodengleiche Dusche genannt, verläuft ohne einer Restschwelle zum Badezimmerboden und erfüllt damit die grundlegende Voraussetzung für eine barrierefreie Dusche. Bodengleiche Duschen bieten daher insbesondere bewegungseingeschränkten Menschen, die auf weitere Hilfsmittel bei der Körperpflege angewiesen sind, viele Vorteile. Damit eine Dusche barrierefrei im Sinne der DIN-Norm 18040-2 ist, müssen jedoch noch weitere Kriterien erfüllt werden.
Die Duschfläche wird heute gern vollständig gefliest. So entsteht ein einheitlicher Boden im ganzen Bad. Das sieht gut aus, schafft optisch ein Gefühl von Weite und ist zudem noch barrierefrei. Es muss auf ein ausreichendes Gefälle in der Dusche geachtet werden, damit das Duschwasser in den Abfluss und nicht in den Raum fließt. Manchmal wird deshalb die Duschfläche etwas abgesenkt. Dann müssen jedoch die Randfliesen leicht schräg verlegt werden, damit keine Stolperfallen entstehen.
Rutschfeste Fliesen für Duschen haben raue oder profilierte Oberflächen. Die Rutschsicherheit der Fliesen erkennen Sie an den Bewertungsgruppen nach DIN 51130: R9 (geringste Anforderungen) bis R13 (sehr hohe Anforderungen). Empfehlenswert für die Dusche sind rutschhemmende Fliesen ab Bewertungsgruppe R10 aufwärts.
Manche Bäder in Altbauten eignen sich für einen gefliesten Duschplatz nicht so gut, etwa aufgrund von Entwässerungsschwierigkeiten. Lässt sich deshalb eine bodengleiche Dusche nicht realisieren, sind flache Duschwannen aus Mineralguss oder Acryl ein guter Kompromiss.
Eine Duschtasse aus Mineralguss hat unter anderem den Vorteil, dass sich die rutschhemmende Beschichtung weder abnutzt noch verfärbt. Darüber hinaus gibt es Duschtassen aus Acrylmaterial, das mit einer rutschhemmenden Beschichtung versehen wird. Entsprechen die Duschwannen der DIN-Norm 18040-2, können sie auch problemlos mit dem Rollstuhl befahren werden.
Rutschfeste Fliesen für Duschen haben raue oder profilierte Oberflächen. Die Rutschsicherheit der Fliesen erkennen Sie an den Bewertungsgruppen nach DIN 51130: R9 (geringste Anforderungen) bis R13 (sehr hohe Anforderungen). Empfehlenswert für die Dusche sind rutschhemmende Fliesen ab Bewertungsgruppe R10 aufwärts.
Manche Bäder in Altbauten eignen sich für einen gefliesten Duschplatz nicht so gut, etwa aufgrund von Entwässerungsschwierigkeiten. Lässt sich deshalb eine bodengleiche Dusche nicht realisieren, sind flache Duschwannen aus Mineralguss oder Acryl ein guter Kompromiss.
Eine Duschtasse aus Mineralguss hat unter anderem den Vorteil, dass sich die rutschhemmende Beschichtung weder abnutzt noch verfärbt. Darüber hinaus gibt es Duschtassen aus Acrylmaterial, das mit einer rutschhemmenden Beschichtung versehen wird. Entsprechen die Duschwannen der DIN-Norm 18040-2, können sie auch problemlos mit dem Rollstuhl befahren werden.
Behindertengerechte und rollstuhlgerechte Dusche
Behindertengerechte Dusche: Eine behindertengerechte Dusche muss einige Kriterien erfüllen, um barrierefrei nach DIN-Standard zu sein. So muss eine barrierefreie Dusche genügend Platz bieten, um darin mit einem Rollator rangieren zu können (mindestens 120 x 120 cm). Zudem muss sie mit einem rutschhemmenden Belag ausgestattet sein. Die Zugangsschwelle darf 2 cm nicht überschreiten und sollte idealerweise geneigt sein. Es sollte die Möglichkeit geben, Sitz- und Haltegriffe jederzeit nachrüsten zu können.
Rollstuhlgerechte Dusche: Eine rollstuhlgerechte Dusche muss Platz bieten, um mit dem Rollstuhl problemlos darin rangieren zu können (mindestens 150 x 150 cm). Auch hier muss es die Möglichkeit geben, Sitz- und Haltgelegenheiten gegebenenfalls im Nachgang einbauen zu können. Die Armatur ist tiefer befestigt, sodass der oder die Benutzer:in sie aus einer Sitzposition heraus bedienen kann.
Seniorendusche: altersgerechte Ausstattung
Eine altersgerechte oder barrierearme Dusche eignet sich in den meisten Fällen besonders für pflegebedürftige Menschen und Senior:innen mit leichten körperlichen Einschränkungen. Eine seniorengerechte Dusche muss per se nicht die DIN-Norm 18040-2 erfüllen. Mit der richtigen Ausstattung kann eine Seniorendusche aber viele Elemente der barrierefreien Dusche beinhalten. Dazu zählen zum Beispiel:
Sicherheitsgriffe: Verschiedene Halte- und Stützgriffe können an verschiedenen Stellen im Badezimmer angebracht werden und unterstützen unter anderem die Standsicherheit.
Sitzmöglichkeiten: Ein Duschhocker oder Duschstuhl verhelfen zu einer noch sicheren Körperpflege in der seniorengerechten Dusche. Nutzen noch weitere Familienmitglieder die Dusche, ist ein klappbarer Duschhocker optimal. So können andere Bewohner:innen auch bequem im Stehen duschen und den Sitz bei Nichtgebrauch einklappen. Es gibt sie fest an der Wand montiert oder als Einhängemodelle für eine Haltestange.
Eine sichere Armatur: hier empfiehlt sich ein Thermostatventil, auf dem man die gewünschte Wassertemperatur einstellen kann. So muss man nicht ständig nachkorrigieren und die Gefahr, sich zu verbrühen, ist gebannt. Damit Rollstuhlfahrer:innen die Armatur auch im Sitzen bedienen können, sollte sie auf einer Höhe von 85 bis 105 cm angebracht sein. Der Hebel zeigt am besten nach unten. So erreicht man den Wasserhahn übrigens auch vom Duschsitz aus.
Rutschfester Untergrund: Rutschfeste Fliesen oder spezielle Antirutschmatten beugen Stürzen in der Seniorendusche vor. Sie können eine Duschfläche auch mit einer Antirutschbeschichtung ausstatten lassen. Alternativ gibt es Antirutschmatten zum Aufkleben.
Ein bodennaher Zugang ermöglicht unter anderem den sicheren Zugang in die seniorengerechte Dusche. Hierbei sollte die Restschwelle klar erkennbar sein und eine Höhe von circa 7 cm bis maximal 15 cm haben. Eine niedrigere Restschwelle würde das Sturzrisiko wieder erhöhen, da sie übersehen werden könnte.
Duschpflegetüren: Das sind halbhohe unzerbrechliche Duschabtrennungen mit Zugang, die durch den zusätzlichen Spritzschutz vor allem praktisch für pflegende Angehörige sind. Es gibt sie als fest installierte Schiebe- oder Falttüren oder auch als transportable Varianten.
Notrufsystem: Es gibt spezielle Notrufsysteme, die auch im direkten Wasserkontakt funktionieren. In den meisten Fällen ist das kleine tragbare Gerät mit dem Notfallknopf wasserdicht oder zumindest spritzwassergeschützt. Manche Hausnotruf-Anbieter haben zudem eine Sturzerkennung im Notrufgerät installiert. Eine weitere Sicherheitslösung für die Dusche sind spezielle Zugtaster, die mit dem Hausnotrufgerät verbunden sind.
Kosten und Finanzierung
Die Kosten für eine begehbare oder barrierefreie Dusche sind unterschiedlich hoch. Die jeweiligen Preise schwanken je nach Einbausituation, Größe, Ausstattung und Qualität der Sanitärobjekte oder Materialien. Als Faustregel raten Expert:innen, für den kompletten Duschumbau inklusive Montage und Material mit Kosten um die 5.000 Euro und mit etwa drei Umbautagen zu rechnen.
Es gibt aber auch Komplettsystemlösungen, bei denen eine Fachfirma meist innerhalb eines Tages die Wanne zur Dusche umfunktioniert. Die Kosten hierfür liegen zwischen 4.000 bis circa 6.000 Euro. Bei dem Wanne-zur-Dusche-System wird jedoch nicht neu gefliest und es bleibt eine Restschwelle zum Duscheinstieg bestehen, sodass die Wanne-zur-Dusche-Lösung nicht als „bodenebene Dusche“ gilt.
Es gibt aber auch Komplettsystemlösungen, bei denen eine Fachfirma meist innerhalb eines Tages die Wanne zur Dusche umfunktioniert. Die Kosten hierfür liegen zwischen 4.000 bis circa 6.000 Euro. Bei dem Wanne-zur-Dusche-System wird jedoch nicht neu gefliest und es bleibt eine Restschwelle zum Duscheinstieg bestehen, sodass die Wanne-zur-Dusche-Lösung nicht als „bodenebene Dusche“ gilt.
Finanzierungsmöglichkeiten im Überblick:
Zuschuss und Fördermöglichkeiten zur bodengleichen Dusche durch Pflegekasse und KfW
unterschiedliche Förderprogramme zum Barriereabbau im privaten Wohnraum
Zuschuss für wohnumfeldverbessernde Maßnahmen
Die Pflegekassen gewähren überdies einen Zuschuss zum Badumbau von bis zu 4.000 Euro, wenn:
ein anerkannter Pflegegrad vorliegt
die Pflege zu Hause stattfindet
die Umbaumaßnahmen notwendig sind, um die bestehende Pflegesituation zu erleichtern.
Barrierefreies Badezimmer – Bauen & Wohnen
Was bedeutet Barrierefreiheit?
Auch wenn es für Barrierefreiheit keine allgemein gültige oder eindeutige Definition gibt, ist die Barrierefreiheit im Bereich Bauen und Wohnen durch Gesetze und DIN-Normen geregelt. Eine Wohnung, die keine vollständige Barrierefreiheit zulässt, kann zumindest „barrierearm“ gestaltet werden. Dieser Begriff ist durch kein Gesetz geregelt, beschreibt aber umgangssprachlich die Annäherung an die (gesetzliche) Barrierefreiheit. Im Vordergrund steht immer, dass die individuellen Bedürfnisse der betroffenen Person erfüllt werden.
Weiterlesen: Relevanz barrierefreier Architektur
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Was ist ein barrierefreies Badezimmer?
Ein barrierefreies Bad unterliegt strengen Richtlinien, um als solches zu gelten. Im konkreten Fall ist es nicht immer möglich, eine vollkommene Barrierefreiheit nach den definierten Normen zu erreichen. Ausschlaggebend hierbei sind immer die baulichen Gegebenheiten vor Ort. Auch wenn keine vollständige Barrierefreiheit möglich sein wird, lohnt es sich, Barrieren möglichst zu reduzieren. Nicht vollständig barrierefreie Anlagen gelten umgangssprachlich als „barrierearm“.
Weiterlesen: Bad barrierefrei gestalten
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Wann ist eine Dusche barrierefrei?
Eine ebenerdige Dusche, auch bodengleiche Dusche genannt, verläuft ohne einer Restschwelle zum Badezimmerboden und erfüllt damit die grundlegende Voraussetzung für eine barrierefreie Dusche. Bodengleiche Duschen bieten daher insbesondere bewegungseingeschränkten Menschen, die auf weitere Hilfsmittel bei der Körperpflege angewiesen sind, viele Vorteile. Damit eine Dusche barrierefrei im Sinne der DIN-Norm 18040-2 ist, müssen jedoch noch weitere Kriterien erfüllt werden.
Weiterlesen: Dusche barrierefrei gestalten
Weiterlesen: Dusche barrierefrei gestalten
Für wen eignet sich ein barrierefreies Badezimmer?
Barrierefreiheit ist etwas, das sich nicht nur für körperlich beeinträchtigte Menschen lohnt. Barrierearme Duschen und Toiletten sorgen allgemein für ein gesenktes Sturzrisiko. Zudem darf nicht vergessen werden, dass prinzipiell jeder Mensch irgendwann einmal von einer körperlichen Beeinträchtigung betroffen sein kann.
Weiterlesen: Barrierefrei planen im Badezimmer
Weiterlesen: Barrierefrei planen im Badezimmer
Wo kann man Fördergelder für barrierefreie Bauprojekte beantragen?
Für barrierefreie Bauprojekte stehen Einzelpersonen und Unternehmen verschiedene Möglichkeiten offen, um Fördergelder zu beantragen. Der häufigste Weg führt über die KfW-Bank. Aber auch Pflegekassen fördern viele bauliche Maßnahmen im privaten Haushalt. Zudem gibt es diverse Angebote auf Ebene der Bundesländer.
Weiterlesen: Kosten und Finanzierung
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